Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Ja, herzlich willkommen.
Ja, wir steigen jetzt tiefer ein in die Prädikatenlogik 1. Stufe, die wir letztes Mal
kennengelernt haben. Wir gehen umgekehrt vor wie bei der Aussagenlogik. Bei der Aussagenlogik
haben wir uns nach Einführung der Syntax ja zunächst die Semantik angesehen und dann
ein Beweissystem eingeführt. Unter anderem deswegen, weil die Semantik eben einfacher
zu verstehen ist als das Beweissystem. Das ist nun bei der Logik 1. Stufe genau umgekehrt.
Die Regeln sind jetzt nicht so schockierend, die wir gleich sehen. Wir machen also das
Schlusssystem, also das System natürlich entschließend erst. Wir erweitern schlicht
dann einfach das, was wir für propositionale Logik schon haben. Das heißt, so viele an
neuen Konstrukten haben wir jetzt ja gar nicht abzudecken, nur Gleichheit und die Quantoren.
Und wie gesagt, die Regeln sind eigentlich relativ straightforward, bis auf vielleicht
eine. Während die Semantik der Logik 1. Stufe doch, naja, auch allein so von den Datenstrukturen
doch so ein bisschen komplizierter ist und vielleicht auch so ein bisschen mehr an Abstraktionsvermögen
noch verlangt. Gut, das heißt, achso, ja, und ich kündige gleich an, wie letztes Mal
begleite ich also die, was heißt begleiten, also ich schließe an an die Einführung dieses
Systems eine Demo in Coq. Ich hatte oft, also optimistischerweise nur ein HDMI-Adapter dabei,
deswegen kommt hoffentlich gleich noch unsere Administratorin und bringt einen VGA-Adapter,
daher auch das Telefonat. Gut, und ja, wir werden jetzt also einfach beginnen mit dieser
Einführung in Folgendes. Gut, ja, wie gesagt, wir müssen also im Grunde nur für unsere
neuen Konstrukte noch Einführungs- und Eliminationsregeln hinzufügen. Wir verwenden also das alte System
mit. Wir fangen an mit den Regeln für Gleichheit, die werden uns auch gar nicht so in erster
Linie beschäftigen und sie sind auch beide recht einfach. Wir haben also eine Einführungsregel
für Gleichheit. Ja, das fällt einem ein, wann kann ich irgendwie eine Gleichheit hinschreiben?
Nun, ganz sicher dann, wenn ich links und rechts denselben Term hinschreibe. Jeder Term
E ist ganz sicher gleich sich selbst, also das ist unsere Einführungsregel für Gleichheit.
Und dann haben wir auch nur eine Eliminationsregel, die ist von ihrer Natur her vielleicht ein
bisschen überraschend, also sie ist nicht schwer zu verstehen oder sowas, es ist nur
überraschend, dass das alles sein soll. Also, wir stellen uns vor, für irgendeinen Term
E würde eine Aussage Phi gelten. Wie drücken wir das syntaktisch aus? Nun, syntaktisch
drücken wir das dadurch aus, dass wir sagen, gut, Phi hat halt eine freie Variable X, womöglich,
vielleicht auch nicht. Und für diese freie Variable X substituieren wir diesen Term E
und das drückt uns dann aus, dass dieser Term E eben Phi erfüllt. So, und außerdem stellen
wir uns vor, wir hätten hier geleitet, dieser Term E für den Phi gilt ja seinem gleich
einem anderen Term D. Nun, wenn das so ist, würden wir niemals widersprechen, wenn ich
behaupte, dann gilt Phi sicher auch für D, denn D ist ja nunmal dasselbe wie E und Phi
gilt ja für E. So, und das ist schon alles. So, nun stellt man sich ja von Gleichheit
eigentlich so instinktiv vor, dass sie noch ein paar andere Eigenschaften hat. Ich habe
gewissermaßen hingeschrieben, Gleichheit sei transitiv. Nun, man wird auch außerdem vermuten,
dass Gleichheit vielleicht auch noch symmetrisch und transitiv ist, nicht? Also, das bietet
man sich ja immer so her, nicht? Also, zum Beispiel ja, wenn zwei Dinge untereinander
gleich sind, wie war das noch? Und der zweite ist zweiter, ein drittengleich ist auch das
erste, ein drittengleich oder sowas. Ja, es gibt irgendwie so Merksprüche aus der Mittelstufe.
Erwartet man schon, dass das hier kommt, nicht? Und das kommt nun aber nicht. Nun ja, also
zum Beispiel, nicht? Dieser Regel hier, Symmetrie, die würde man natürlich gerne haben, ja?
Ich mache jetzt hier mal einen großen waagerechten Strich, um einzudeuten, dass das eigentliche
Beweissystem, jedenfalls soweit Gleichheit betroffen ist, jetzt zu Ende ist. Ja, sieht
jemand, wo das herkommt? Muss ja irgendwie gehen, nicht? Denn ich meine, sonst wäre ja
unser Beweissystem jetzt unvollständig und zumindest mal auf der einfachen Ebene der
Gleichheit wollen wir das sicher nicht. Naja, also wir haben zur Verfügung nur diese beiden
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:17:01 Min
Aufnahmedatum
2017-12-13
Hochgeladen am
2017-12-13 16:16:23
Sprache
de-DE